Angekommen auf der europäischen Spitze
Damen des SV Gumpersdorf gewinnen den Europacup
|
| SV Gumpersdorf |
Peiting. Seit dem 1. Dezember 1972 ist der Stocksport im Eisschießkreis Rottal organsiert, seit dem Jahre 1976 gibt es die Stockschützen des SV Gumpersdorf und seit 2012 zielen sehr erfolgreich die Damen des SV Gumpersdorf auf Stock und Daube. Mit dem 23. November 2025 wird ein weiterer Tag in der Geschichte des Stocksportkreises Rottal und natürlich auch beim SV Gumpersdorf ewig in Erinnerung bleiben, nämlich der erstmalige Gewinn des Europacups für Vereinsmannschaften von einer Mannschaft aus dem Stocksportkreis Rottal Inn.
Unzählige internationale Erfolge hamstern die heimischen Stockschützen Jahr für Jahr in allen Altersklassen ein und mit den Damen des SV Gumpersdorf hat sich nun erstmals eine Vereinsmannschaft im Seniorenbereich die europäische Krone aufgesetzt. Nach dem sechsten Platz im Vorjahr war natürlich die Vorgabe bei dem ehrgeizigen Team ganz klar diesen zu verbessern, sprich in der Endabrechnung auf einem Podestplatz zu stehen. Nicht gerade optimal geprägt war dabei dieses Vorhaben, denn Stammspielerin Regina Brandmüller stand krankheitsbedingt zum Auftakt nicht zur Verfügung und ihr Einsatz stand bis zuletzt in Frage. So nahmen Diana Huber, Elisabeth Platzer, Maria Empl und Anna Hinteraicher ohne Auswechselspielerin den Auftakt am ersten Spieltag in Angriff. Von den ersten Schüssen war das Team gegen durchwegs Topmannschaften aus Österreich, Italien, Schweiz, Slowenien und Tschechien hart gefordert und hatte mit einem 5:3 über den TSV Peitung einen gelungenen Start, dem ein harterkämpftes 4:4 gegen die Italienischen Vertretung des AEV Stegen folgte. Nach einem weiteren 8:2 Sieg gegen die ESV Union Vornholz aus Österreich folgte mit einem 6:8 gegen Slavoy Stozice aus Tschechien die erste und einzige Niederlage an den beiden Tagen. Schnell abgehackt war dieser Dämpfer und die drei verbleibenden Vorrundenpartien wurden alle erfolgreich gestaltet: 8:5 gegen die SPVGG Soorsischleifer-Ambri-Piotta aus der Schweiz, 7:3 ESV Großfreistritz und 7:3 EV Moritzing Seiwald, beide aus Österreich. Angereist war dann am Finaltag auch Regina Brandmüller und spielte anstelle von Diana Huber herausragend auf Position vier. Mit 11:3 Punkten und dem 2. Vorrundenplatz hinter dem punktgleichen ESV Union Vornholz zog man locker in die Ko-Phase ein, sprich ins Achtelfinale, wo die SPVGG Soorsischleifer-Ambri-Piotta klar mit 14:5 nach 12 Kehren bezwungen wurde. Auch im Viertelfinale spielten die Damen sicher und gekonnt ihr Können ab und gewann mit 13:6 gegen den ESV Großfreistritz. Nichts für schwache Nerven war dann das Halbfinale gegen ein weiteres österreichisches Spitzenteam, die ESV Union Vornholz, das man mit den letzten Schüssen vielumjubelt 8:6 gewann. So stand man schließlich Im Finale gegen den ESV Neustift Innermanzing aus Österreich. Diese Partie forderte dann die letzten Reserven des Teams sowie natürlich absolutes Können und Nervenstärke. Wie nicht anders zu erwarten entwickelte sich ein absoluter Krimi mit einem auf und ab bis zum letzten Schuss, wie der Spielverlauf verdeutlichte. Nach einer 4:1 Führung drehte das rot-weiß-rote Team mit einer famosen Aufholjagd auf 5:5 nochmals die Partie und zog sogar mit 5:7 davon. Nochmals musste man alles geben und nach einem 6:7 und 8:7 stand man kurz vor dem größten Erfolg in der Vereinsgeschichte. Auch nach der 10:7 Führung nach elf Kehren war noch keine Entscheidung gefallen, denn das Team aus Österreich konnte mit dem letzten Schuss und einer drei noch den Ausgleich erzielen zur Verlängerung. In einer absoluten Zentimeter Entscheidung konnten sie mit einer Zwei nur noch den 10:9 Endstand erreichen und der Triumph war perfekt. Grenzenloser Jubel natürlich beim Team und spätestens bei der Übergabe der Goldmedaillen und des Europacups gab es Tränen und der Traum vom Gewinn des Europacups war perfekt. Die Bilanz bei einem Europacup in insgesamt sieben Vorrundenspielen und vier Ko Spielen nur einmal dem Gegner den Sieg zu überlassen spricht Bände über die Klasse des Teams. Garant für den Erfolg war eine geschlossene Mannschaftsleistung, Nervenstärke und auch das Quäntchen Glück, das man zu diesem Erfolg auch benötigt und sich hart erarbeiten muss. Wobei nach Aussage aller Damen Anna Hinteraicher wohl das beste Turnier ihrer Laufbahn spielte.
Noch eine Weile überwältig über diesen Erfolg haben sich die Damen in einem ersten Gespräch mit der Heimatzeitung über diesen Riesenerfolg im Einzelnen natürlich durchwegs begeistert geäußert. So strahlte und meinte die erste Stockschützin Anna Hinteraicher, die eine der besten Schützinnen des gesamten Teilnehmerfeldes war und das waren immerhin 80 Damen, nach unzähligen Erfolgen in ihrer Laufbahn ist nun mit dem Europacup-Triumph ein absoluter Traum wahrgeworden. Erfolgreichste Mannschaft in Europa zu sein ist einmalig und wird für immer in Erinnerung bleiben. Diana Huber, die am ersten Tag glänzend die Position der Anspielerin inne hatte Tag, erinnere sich nur noch an sehr nervenaufreibende Momente, wobei am zweiten Tag die Rolle als mögliche Auswechselspielerin an der Bande bei den KO Spielen noch mehr abverlangte. Überglücklich äußerte sich Maria Empl. die auf Position zwei, sprich der zweiten Stockschützin im Einsatz war, über ihren ebenfalls größten Erfolg. Nach den beiden nervenaufreibenden Tagen sehnte sie sich nur noch auf das Ende im Finale, um wieder durchatmen zu können. Regina Brandmüller, die es nach überstandener Krankheit natürlich am zweiten Tag nicht mehr zu Hause hielt, sprach ebenfalls von einer unbeschreiblichen Anspannung bei jedem Schuss, die es zu verdrängen galt. Sehr zufrieden war sie dabei mit ihrer Leistung auf Position vier. Insbesondere im Nachhinein hat sich der spontane Einsatz mit diesem Erfolg mehr als gelohnt, für den enormen Aufwand, den sie seit Jahren betreiben. Letztendlich strahlte auch Anspielerin Elisabeth Platzer über das ganze Gesicht und äußerte s ich ebenfalls überwältigt über diesen Erfolg, der natürlich auch sie und den ganzen Verein stolz mache. (hm)
Fototexte- Hahn
Mit dem Gewinn des Europacups landeten die Damen des SV Gumpersdorf den größten Erfolg in der mittlerweile fast 50jährigen Vereinsgeschichte – mit auf dem Bild von hinten links Maria Empl, Elisabeth Platzer und Diana Huber und vorne von links Regina Brandmüller und Anna Hinteraicher
Ein großer Moment für Anna Hinteraicher der Europacup wird mit Flüssigem gefüllt – Anna Hinteraicher spielte das wohl beste Turnier ihrer Laufbahn und hatte natürlich maßgeblich Anteil an dem Erfolg, ohne die Leistung der anderen vier Damen zu schmälern

